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Home Sachregister › Humanismus und Renaissance

Humanismus und Renaissance sind begrifflich nur schwer auseinander zu halten. Vielfach werden die Termini analog verwandt. Gemeinhin denken wir (heute) bei dem einen mehr an die wissenschaftliche Bewegung des 14.-16.Jahrhundert, bei dem anderen an die Kunst. Beides aber verweist auf die Wiederentdeckung der Antike, eine Umbruchphase, die sich aus mancher Enge mittelalterlichen Denkens befreit und an neuen Weltbildern (Mensch und Natur) arbeitet. Während diese Bewegung im kulturell und wirtschaftlich höher entwickelten Süden (Italien) schon früher begann und mit den heidnischen, griechisch-römischen Vorbildern der Antike durchaus auch einen weltlichen Geist frei setzt, kann man in den humanistischen Strömungen des Nordens (Flandern) im 15.Jh. und im 16.Jh. eine deutlichere sittliche Verankerung ausmachen. Neben dem Interesse am Intellekt verfolgt der christliche Humanismus den "ganzen Menschen", auch die religiöse Bildung, um es vereinfacht auszudrücken. (*) Dies wird am Beispiel des Magisters Louis Dringenberg im Elsass († 1477) ein wenig konkretisiert. Mit der Rückbesinnung auf die Literatur der Antike verbindet sich auch die Chance, im Bruch mit der Scholastik des Mittelalters weniger der Form (Grammatik) als dem Inhalt seine Aufmerksamkeit zu schenken. Ein für die Pädagogik der Zeit folgenreicher Sinneswandel. (*)

 

Nur zur Illustration:

Erasmus von Rotterdam, 1466/69-1536, eine zentrale Gestalt des (christlichen) Humanismus

 

 

 

 

Leonardo da Vinci, 1452-1519: Studien zum Proportionsschema der idealen menschlichen Gestalt (zur "Quadratur des Kreises")

 

 

E-Mail:  drd@dringenberg-history.de Copyright © 2004, Rainer Dringenberg.